In Spanien gab es bis in die 1980er Jahre einen Mietpreisdeckel. Die Folgen des sogenannten “Ley de Arrendamientos urbanos” (LAU) sind jedoch bis heute spürbar, denn in vielen Städten herrscht ein Wohnraummangel für junge Menschen und sozial Schwache.

Die spanische Rechtsanwältin Monica Regaño, Partnerin der Kanzlei Monereo Meyer Abogados aus Madrid sagt dazu: „Das alte Mietgesetz von 1964 sowie die vorangehenden Regelungen stärkten damals vor allem die Mieter und pflanzte den Vermietern eine Furcht vor langwierigen Räumungsverfahren und finanziellen Verlusten ein, so dass sie ihr Eigentum lieber leer stehen ließen. Diese Mentalität wurde in den Familien weitergegeben und manifestiert sich bis heute.“ (Quelle: WirtschaftsWoche)

Da sich Wohnungskäufe zur Kapitalanlage damals nicht rentierten, haben viele Investoren von weiteren Immobilienkäufen abgesehen. Folglich schrumpfte das Angebot an Mietobjekten und viele junge Familien waren gezwungen, sich zu verschulden und ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Noch vor wenigen Jahren lag die Eigenheim-Quote in Spanien bei circa 90 Prozent (europäische Spitze). Aktuell ist eine Trendwende zu erkennen, denn jüngere Menschen wollen lieber mieten. Doch die Nachfrage übersteigt das Angebot. Für alle Sozialpolitiker ist dies ein Dilemma.

„Ein Mietendeckel ist nicht die richtige Lösung“, urteilt Regaño. „Erst steigen die Preise im Vorfeld und danach wird Geld in andere Bereiche gepumpt, wo Spekulationsblasen entstehen. Aus spanischer Erfahrung kann ich nur sagen: Das beste Mittel sind der Bau von Sozialwohnungen, steuerliche Vorteile und schnellere Genehmigungsverfahren. Und die  Regierung muss den Städten bei dieser Aufgabe mit all ihren Möglichkeiten helfen.“ (Quelle: WirtschaftsWoche)

An Regaño sollte sich auch der Berliner Senat orientieren. Doch bei Berlins Schuldenstand von 57,6 Mrd. Euro (Ende 2018) sollte das schaffen von sozialem Wohnraum durch solvente Privatinvestoren geschehen. Mithilfe von Steuervorteilen für Investoren könnte es in Berlin gelingen, Wohnraum sozial verträglich zu schaffen, Schulden abzubauen und junge sowie sozial schwache Menschen zu unterstützen und glücklich zu machen.

Wir sind gespannt, was in Berlin passieren wird. Die Immobilieneigentümer werden jedoch gewinnen. Wenn dies nicht durch Vermietung geschieht, dann wird es durch die weiter steigende Kaufnachfrage geschehen, denn bereits jetzt werden in Berlin Wohnungen gekauft, nicht vermietet und nach ein paar Jahren mit Gewinn wieder verkauft.

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